Der Sanierungsbeirat Steilshoop Zentrum widmet sich intensiv den Herausforderungen, die durch die Bauarbeiten rund um das Einkaufszentrum (EKZ) entstehen. Vor Ort waren einige Mitglieder und regelmäßige Besucher/innen der Stadtteilkonferenz.
Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Gewährleistung barrierefreier Wege über die Gründgensstraße – insbesondere für den Zugang zum Ärztehaus, zur örtlichen Apotheke, zur Martin-Luther-King-Kirche sowie zum Erden-Markt.
Die Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Gründgensstraße vom Schreyerring zum César-Klein-Ring ist für das Jahr 2026 geplant. Bis dahin bleibt die ebenerdige Querung an gleicher Stelle bestehen.
Barrierefreie Wege während der U5-Baustelle
Tanja Taaks und Philipp Körber von der HOCHBAHN informierten über den Stand der Maßnahmen zur Herstellung barrierefreier Übergänge. Frau Taaks äußerte Verständnis für die Unzufriedenheit der Anwohnenden mit den zunächst unübersichtlichen und nicht barrierefreien Wegen. Sie stellte klar, dass die HOCHBAHN erst seit dem 01. Juli die Verantwortung für den Bauabschnitt übernommen habe – vorher waren Leitungsbetriebe zuständig.
Im Sanierungsbeirat wurde auf viele Rückmeldungen aus dem Stadtteil eingegangen – von der Kirchengemeinde, der Apotheke, der Stadtteilkonferenz und zahlreichen Bürgerinnen. Eine durchgängige barrierefreie Wegeverbindung soll bis Ende Kalenderwoche 30 fertiggestellt sein. Erste Verbesserungen sind bereits sichtbar. Ergänzend werden Lagepläne mit Orientierungspunkten aufgehängt, um die Navigation zu erleichtern. Die geplante Brücke über die Gründgensstraße wird nun einer späteren Bauphase zugeordnet und kommt nicht mehr im laufenden Jahr.
Verbesserungsvorschläge und nächste Schritte
Eine mögliche barrierefreie Abkürzung über den Parkplatz am César-Klein-Ring zur Gründgensstraße – Richtung Ärztehaus und Apotheke – wird derzeit in Abstimmung mit dem Eigentümer geprüft. Ein Treffen hierzu mit Herrn Hemmerich, Vertreter der Eigentümerseite, ist für kommende Woche angesetzt. Dabei sollen auch die Beleuchtungssituation sowie das Taubenproblem angesprochen werden. Besonders für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen könnte diese Lösung den Weg erheblich verkürzen.
Auf Nachfrage von Frau Metzner, Apothekerin vor Ort, zur Räumungspflicht im Winter wurde mitgeteilt, dass derzeit geprüft wird, wer künftig für die Verkehrssicherung im Baustellenbereich verantwortlich ist. Nach Einschätzung der HOCHBAHN wird die zuständige Baufirma eine externe Räumfirma beauftragen – auch für Wochenenden.
Pfarrer Dr. Andreas Holzbauer regte ein farbliches Leitsystem an, um die Orientierung in Steilshoop zu erleichtern. Diese Idee wurde von einer Vertreterin des Bezirksamts positiv aufgenommen. Gespräche mit Polizei und Management für den öffentlichen Raum stehen noch aus. Ein Ortstermin mit dem Sanierungsbeirat ist in Planung.
Ein weiterer Hinweis betraf Stolperfallen im Baustellenbereich, die derzeit mit Warnschildern versehen sind. Dieses Thema wurde zur weiteren Bearbeitung mitgenommen.
Kritik an der Informationspolitik
Kritik wurde auch an der bisherigen Kommunikation geäußert – insbesondere zur Schließung des Tunnels unter der Gründgensstraße. Laut HOCHBAHN gab es Probleme beim Versand der Informationsschreiben. Künftig sollen Institutionen im Stadtteil – wie etwa die Kirchengemeinde oder die Apotheke – direkt per E-Mail informiert werden.
Ein Problem am sogenannten „Feuerwehrweg“, der als Ersatz für Bushaltestellen dient, wurde ebenfalls angesprochen: Stolperstellen bereiten vor allem älteren Menschen Schwierigkeiten. Eine konkrete Lösung wurde in der Sitzung nicht genannt.
Erste U5-Sprechstunde am 1. Juli 2025
Seit dem 1. Juli bietet die HOCHBAHN an jedem ersten Dienstag im Monat eine offene Sprechstunde im Quartiersbüro im EKZ Steilshoop an. In Bramfeld finden ähnliche Termine jeweils am 2. und 4. Dienstag statt. Beim ersten Termin wurde unter anderem die Frage nach der Staubbelastung besprochen. Laut HOCHBAHN ergab eine Laboranalyse keine gesundheitsschädlichen Werte – Frau Metzner wies jedoch auf Staubwolken vor der Apotheke hin, die insbesondere für Patientinnen mit Atemwegserkrankungen problematisch seien. Die HOCHBAHN sicherte zu, das Thema weiter zu verfolgen.
Ärztliche Versorgung im Fokus
Am 25. Juni fand ein Austausch zwischen Bezirksamt, Apotheken, Ärzten und einem Vertreter der Gesundheitsbehörde statt. Geplant ist, dass sich die zuständige Behörde mit der Kassenärztlichen Vereinigung in Verbindung setzt. Weitere Details wurden in der Sitzung nicht genannt.
Projekt „Q8 – Quartiere bewegen“ jetzt in Steilshoop aktiv
Frau Krieger stellte das Projekt „Q8“ vor, das inklusive Quartiersentwicklung in Steilshoop umsetzt. Mit einem Büro in der Fehlinghöhe 16 bietet Q8 Beratung, Vernetzung und Unterstützung für ein barrierefreies und generationenübergreifendes Miteinander. Träger ist die Evangelische Stiftung Alsterdorf gemeinsam mit der NORDMETALL-Stiftung.
Verfügungsfonds Steilshoop-Zentrum 2025 – Projektförderungen beschlossen
Vier Anträge für Projektmittel aus dem Verfügungsfonds wurden einstimmig angenommen. Gefördert werden:
- Ein interkultureller Abend der Vielfalt am 03.08. mit Musik und Buffet, organisiert von der MLK.
- Ein neuer Social-Media-Raum für Jugendliche bei der Martin-Luther-King-Gemeinde – Umsetzung bis Dezember 2025.
- Der „Musikalische Oktober“ mit zwei Konzerten am 09.10. und 24.10. im Treffpunkt Steilshoop.
- Ein Sommerfest am 19.07. beim Projekt „Tausche Bildung für Wohnen Hamburg e. V.“ am Schreyerring.
Der Verfügungsfonds ist noch etwa zur Hälfte gefüllt (ca. 7.500 Euro stehen zur Verfügung). Eine weitere Sitzung des Sanierungsbeirats ist für dieses Jahr geplant.